Dar­um Dual stu­die­ren

An der Hoch­schu­le für Wirt­schaft und Gesell­schaft Lud­wigs­ha­fen ist der Bereich Logis­tik breit auf­ge­stellt. Und in allen Logis­tik-Stu­di­en­gän­gen der Hoch­schu­le sind ein inten­si­ver Bezug zur beruf­li­chen Pra­xis und Inter­na­tio­na­li­tät gefragt.

von Ele­na Wass­mann

Dua­ler Bache­lor­stu­di­en­gang „Logis­tik“? Oder lie­ber der wei­ter­bil­den­de Fern­stu­di­en­gang „Logis­tik – Manage­ment & Con­sul­ting“? Das Ange­bot an der Hoch­schu­le für Wirt­schaft und Gesell­schaft Lud­wigs­ha­fen (HWG LU) ist für ange­hen­de Stu­die­ren­de viel­fäl­tig. Viel­fäl­tig sind auch die Her­aus­for­de­run­gen, die der Markt stu­dier­ten Nach­wuchs­kräf­ten spä­ter abver­lan­gen wird. Denn wie wich­tig eine gut funk­tio­nie­ren­de Logis­tik ist, wird seit Beginn der Coro­na-Pan­de­mie beson­ders augen­fäl­lig. Kaum ein Gewer­be, kaum eine Dienst­leis­tung, die nicht von logis­ti­schen Pro­zes­sen betrof­fen ist. Kaum eine Bran­che, die so unmit­tel­ba­re Aus­wir­kun­gen auf die Gesamt­wirt­schaft und die Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung hat, wie die Logis­tik. Zudem gilt sie als Trei­ber von Inno­va­tio­nen und schnel­len, pro­ak­ti­ven Lösun­gen.

Pra­xis­nä­he

Der aus­bil­dungs­in­te­grier­te dua­le Stu­di­en­gang Logis­tik der HWG LU lehrt Pra­xis­nä­he vom ers­ten Tag an. Vom Vor­prak­ti­kum bis zur Bache­lor­ar­beit ver­bin­den Stu­die­ren­de, Leh­ren­de und Aus­bil­dungs­un­ter­neh­men Wis­sen­schaft und Wirt­schaft. So ist es zum Bei­spiel beim lang­jäh­ri­gen Koope­ra­ti­ons­part­ner Inter­trans GmbH, einem Fami­li­en­un­ter­neh­men in drit­ter Gene­ra­ti­on mit Sitz im pfäl­zi­schen Boben­heim-Rox­heim, gute Tra­di­ti­on, dass sich Geschäfts­füh­rer Micha­el Peters im Bei­rat des Stu­di­en­pro­gramms enga­giert und die Sicht der beruf­li­chen Pra­xis in die Wei­ter­ent­wick­lung des Stu­di­en­pro­gramms ein­bringt. Stu­di­en­in­hal­te wer­den nach jedem Semes­ter in per­sön­li­chen Gesprä­chen mit den dua­len Stu­die­ren­den bespro­chen und mit Blick auf den bevor­ste­hen­den Pra­xis­block für den Berufs­all­tag in der Spe­di­ti­on ein­ge­ord­net. „Die Koope­ra­ti­on mit der Hoch­schu­le Lud­wigs­ha­fen schafft uns die Mög­lich­keit, moti­vier­te und enga­gier­te Men­schen aus­zu­bil­den und idea­ler­wei­se län­ger­fris­tig an uns zu bin­den. Über sie sind wir immer auf dem aktu­el­len Stand der Wis­sen­schaft“, sagt Peters. „Fast 50 Part­ner­un­ter­neh­men hat allein der dua­le Stu­di­en­gang Logis­tik der­zeit“, ergänzt Stu­di­en­g­an­g­lei­ter Prof. Joa­chim Schmidt nicht ohne Stolz. „Sie sind das Rück­grat unse­res Stu­di­en­pro­gramms und inte­gra­ler Bestand­teil unse­res Erfolgs.“

Foto: alvarez/iStock

Inter­na­tio­na­li­tät

Neben dem Pra­xis­be­zug ist auch Inter­na­tio­na­li­tät ein wesent­li­ches Merk­mal der Logis­tik­bran­che. Ent­spre­chend sind inter­na­tio­na­le Kul­tur und Kom­mu­ni­ka­ti­on Teil des Lehr­plans und wer­den in inter­na­tio­na­len Pro­jek­ten und Aus­lands­auf­ent­hal­ten ver­tieft. Unter ande­rem hat der Stu­di­en­gang Anfang April 2021 die bestehen­de Zusam­men­ar­beit mit der Deut­schen Aus­lands­be­rufs­schu­le FEDA Madrid durch eine inter­na­tio­na­le Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung insti­tu­tio­na­li­siert und ermög­licht eine deutsch-spa­ni­sche Zusam­men­ar­beit der beson­de­ren Art: So kön­nen Stu­die­ren­de wie Nata­scha Lenk ihr Stu­di­um in Deutsch­land absol­vie­ren und gleich­zei­tig bei einem aus­län­di­schen Part­ner­un­ter­neh­men arbei­ten. „Durch die Koope­ra­ti­on habe ich die Mög­lich­keit, bei mei­nem Aus­bil­dungs­un­ter­neh­men Pri­ma­frio in Mur­cia, Spa­ni­en, tätig zu sein und mich gleich­zei­tig mit einem dua­len Stu­di­um in Lud­wigs­ha­fen wei­ter zu qua­li­fi­zie­ren. Das eröff­net mir tol­le beruf­li­che Chan­cen in Euro­pa“, freut sich die Stu­den­tin.

Leti­cia Rome­ro ist schon einen Schritt wei­ter: Sie begann ihr dua­les Stu­di­um an der HWG LU nach ihrer Aus­bil­dung als Kauf­frau für Spe­di­ti­on und Logis­tik­dienst­leis­tung bei Trans­fe­sa in Madrid, einer Toch­ter­ge­sell­schaft der DB Car­go AG, im Win­ter­se­mes­ter 2017 in einem Pilot­pro­jekt. Nach nur zwei­ein­halb Jah­ren schloss sie das Stu­di­um in Koope­ra­ti­on mit DB Car­go BTT in Mainz erfolg­reich ab. „Die Betreu­ung sei­tens der Hoch­schu­le war sehr gut, und das ange­eig­ne­te Wis­sen wäh­rend eines Semes­ters konn­te in der nächs­ten Pra­xis­pha­se ange­wandt wer­den, so dass die Tätig­kei­ten im Unter­neh­men ein­fa­cher und schnel­ler zu ver­ste­hen waren“, sagt Rome­ro rück­bli­ckend. Nach ihrem erfolg­rei­chen Abschluss im Febru­ar 2020 ist sie in der DB Car­go BTT im Bereich Human Resour­ces tätig – und betreut nun selbst dual Stu­die­ren­de.

Aus­bil­dungs­in­te­gra­ti­on

Schwer­punk­te des dua­len Stu­di­ums Logis­tik sind metho­di­sches Wis­sen in der Logis­tik, basie­rend auf einer fun­dier­ten betriebs­wirt­schaft­li­chen Aus­bil­dung, der hohe Pra­xis­be­zug und die Ver­mitt­lung sozia­ler wie inter­kul­tu­rel­ler Kom­pe­ten­zen. Logis­tik­spe­zi­fi­sche Modu­le wie Beschaf­fungs- und Dis­tri­bu­ti­ons­lo­gis­tik, Pro­duk­ti­ons­lo­gis­tik, Enter­pri­se-Resour­ce-Plan­ning (ERP)-Anwendungen, Steue­rung von Logis­tik­ket­ten etc. ver­mit­teln den Stu­die­ren­den ein ganz­heit­li­ches Bild der Logis­tik für ganz­heit­li­che Lösun­gen. Akti­on, nicht Reak­ti­on sind hier die weg­wei­sen­den Ansät­ze. Das erlern­te Wis­sen fin­det im betrieb­li­chen Umfeld direk­te Anwen­dung, unter­mau­ert durch die im Stu­di­en­gang ein­ge­bun­de­ne Aus­bil­dungs­in­te­gra­ti­on.

Die haupt­amt­lich Leh­ren­den wie die Lehr­be­auf­trag­ten brin­gen im dua­len Stu­di­en­gang Logis­tik wie auch in den ande­ren Logis­tik-Stu­di­en­gän­gen der Hoch­schu­le ein hohes Maß an Pra­xis­be­zug ein: Mit Fall­stu­di­en aus ihrer Berufs­pra­xis zei­gen sie aktu­el­le For­schungs­trends und die viel­fäl­ti­gen Ansprü­che der Logis­tik­bran­che auf. Regel­mä­ßi­ge the­men­be­zo­ge­ne Gast­vor­trä­ge und Exkur­sio­nen, etwa zu den Lud­wigs­ha­fe­ner Hafen­be­trie­ben oder ins Ama­zon-Zen­tral­la­ger, geben den Stu­die­ren­den das Rüst­zeug, um den viel­sei­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen in der Logis­tik sicher, sys­te­ma­tisch und ziel­ge­rich­tet zu begeg­nen. „Unse­re Stu­die­ren­den sol­len die Her­aus­for­de­run­gen ver­schie­dens­ter Logis­tik­be­rei­che vor Ort erfah­ren. Dies hilft ihnen, die Logis­tik als Gan­zes zu begrei­fen und das Wis­sen im Hör­saal und Aus­bil­dungs­un­ter­neh­men anzu­wen­den“, erklärt Prof. Dr. Sabi­ne Sche­cken­bach, lang­jäh­ri­ge Lei­te­rin der Koope­ra­ti­ven Stu­di­en­gän­ge Logis­tik und heu­ti­ge Lei­te­rin der wei­ter­bil­den­den Fern­stu­di­en­gän­ge im Logis­tik­be­reich, die Bedeu­tung sol­cher Exkur­sio­nen. Über­dies zei­gen Plan­spie­le wie Lean­Log Live den Stu­die­ren­den, wie man bei­spiels­wei­se Abläu­fe so umge­stal­ten kann, dass Res­sour­cen wie Zeit, Per­so­nal, Ener­gie oder Geld effi­zi­en­ter genutzt wer­den und wel­che Metho­den hier­für aus dem Lean Manage­ment genutzt wer­den kön­nen.

Der dua­le Bache­lor­stu­di­en­gang „Logis­tik“ an der HWG LU umfasst sechs Semes­ter und schließt mit dem aka­de­mi­schen Grad „Bache­lor of Arts“ in Logis­tik ab. Zusätz­lich absol­vie­ren die dua­len Stu­die­ren­den eine kauf­män­ni­sche Berufs­aus­bil­dung aus dem logis­tik­na­hen Bereich. Eine bereits vor Stu­di­en­be­ginn abge­schlos­se­ne Aus­bil­dung wird aner­kannt. Im Stu­di­en­ver­lauf wech­seln sich alle drei Mona­te Stu­di­en­pha­sen an der Hoch­schu­le mit Pra­xis­pha­sen im Unter­neh­men ab. Dies ermög­licht einen den jewei­li­gen Inhal­ten der Stu­di­en­pha­se ent­spre­chen­den rotie­ren­den Ein­satz der Stu­die­ren­den im Unter­neh­men. Stu­di­en­in­ter­es­sier­te bewer­ben sich direkt bei den Part­ner­un­ter­neh­men um einen dua­len Stu­di­en­platz. Vor­aus­set­zung für die Zulas­sung zum dua­len Stu­di­um Logis­tik sind der Nach­weis einer Hoch­schul­zu­gangs­be­rech­ti­gung sowie ein Qua­li­fi­zie­rungs­ver­trag mit einem Part­ner­un­ter­neh­men.