Wer seinen Wert im Arbeitsmarkt erhalten oder steigern möchte, setzt auf lebenslanges Lernen. Das beginnt mit einer fundierten dualen Ausbildung und wird von Arbeitgebern wie Rhenus unterstützt.
Von Kerstin Zapp

Wer gut ausgebildet ist und auch danach gern dazulernt, muss sich keine Sorgen um seine berufliche Zukunft in der Logistik machen. Mit praxisnaher Ausbildung sowie intensiver Weiterbildung und Qualifizierung bereitet beispielsweise Rhenus, ein globaler Logistikdienstleister mit 40.000 Mitarbeitenden, seine Beschäftigten auf die Anforderungen der digitalen Logistik und den stetig zunehmenden Einsatz künstlicher Intelligenz vor.
Dazu Dr. Joana Bätz, CHRO der Rhenus Gruppe: „Durch Digitalisierung und wachsenden KI-Einsatz entstehen neue Jobprofile, die innovative Lösungen und menschliche Expertise kombinieren. Wir werden immer qualifizierte Fachkräfte benötigen, um individuelle Kundenlösungen zu finden und starke Kundenorientierung zu leben.“
Das Angebot an Studien- und Ausbildungsprogrammen in verschiedenen Bereichen der Logistik ist breit und wesentlicher Teil der langfristigen Personalstrategie des Unternehmens. Darüber hinaus wird auf die gezielte Förderung und Qualifizierung junger Talente gesetzt. Joana Bätz:
„Bei uns kannst Du nicht nur lernen, sondern Dich kontinuierlich weiterentwickeln und die Logistik von morgen mitgestalten.“
Zwei, die das tun wollen, sind Louis Wollbert (20) und Ralf Mühlbauer (34).
Bei Rhenus Port Logistics wird Ralf Binnenschifffahrtskapitän
Kapitän werden ohne nautisches Studium? Das geht – zum Beispiel in der Binnenschifffahrt.
Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre, findet auf unterschiedlichen Binnenschiffstypen sowie in dreimonatigen Blöcken am Schifferberufskolleg Rhein statt und endet mit einer Handelskammer- sowie einer Unionspatentprüfung. Danach werden noch einige Jahre lang Erfahrungen an Bord gesammelt. Während der praktischen Ausbildung wird auf dem Schiff, während der Schulzeit auf dem Schulschiff gewohnt. Die Praxisphase gliedert sich jeweils in 14 aufeinanderfolgende Tage Arbeitszeit auf dem Schiff und 14 Tage Freischicht zuhause. Für die Arbeitsschicht wird dort an Bord gegangen, wo das Schiff sich gerade auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen in Europa befindet. Rhenus organisiert und bezahlt die jeweilige An- und Abreise und ermöglicht auch die Teilnahme an zusätzlichen Workshops und Lehrgängen.
Ralf, warum machst Du diese Ausbildung?
Nach meiner Schreinerlehre sowie Tätigkeiten in der Holztechnik und dem technischen Vertrieb wollte ich noch einmal etwas Neues kennenlernen. Dabei ist mir nicht sofort die Binnenschifffahrt in den Kopf gekommen. Es steckte reichlich Überlegung hinter der Entscheidung, schließlich ist diese Welt eine ganz andere. Im Bewerbungsgespräch wird man auch sehr eingehend nach seinen Beweggründen gefragt. Ich wollte mein technisches Verständnis einbringen, unterwegs sein und immer wieder neue Herausforderungen meistern müssen.
Entspricht der Beruf bisher Deinen Vorstellungen?
Ja! Die Mischung aus körperlicher und geistiger Arbeit überzeugt mich auf ganzer Linie! Jeder Tag ist anders, es bleibt immer spannend und oft muss man erfinderisch sein, um Lösungen zu finden. Außerdem kann man in eine Gruppe hineinwachsen und sich beweisen. Ich bin hier nicht nur Azubi, sondern vor allem vollwertiges Mitglied eines sehr kollegialen Teams.
Was machst Du genau?
Beispielsweise handwerkliche Instandsetzungen und Reparaturen, Maschinenpflege, Öl oder Ölfilter wechseln, Oberflächenpflege, Geräte im Steuerhaus kennenlernen, das Schiff steuern. Aber auch Büroarbeiten gehören dazu, etwa Löschpapiere vorbereiten und Tätigkeiten am Computer.
Dein Ziel nach der Ausbildung?
So schnell es für mich funktioniert weitere Erfahrungen sammeln und schließlich erster Schiffsführer bei Rhenus werden.
Live den Alltag eines Binnenschiffers erleben?
Roland Böhlke und Hendrik van Aswege haben mit ihren Beiträgen gerade den zweiten und dritten Preis im Videoblog-Wettbewerb des Bundesverbands der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) gewonnen:
www.youtube.com/ @rolandbohlke www.tiktok.com/@herr_steuermann
Louis ist dualer Student bei Rhenus Warehousing Solutions
Er schätzt die Größe und Internationalität der Rhenus Gruppe und ist gleichzeitig begeistert vom Zusammenhalt bei Rhenus Warehousing Solutions am Standort Wesel:
Louis Wollbert studiert „BWL – internationales Handelsmanagement und Logistik“ dual an der Hochschule Ruhr West in Mülheim an der Ruhr. Zwei Tage pro Woche ist er an der Hochschule, drei Tage im Unternehmen. Neun Semester dauert seine Ausbildung, er ist im zweiten.
Was gefällt Dir an Deiner Ausbildung?
Die direkte Verbindung von Theorie und Praxis. Sie bereitet mich sehr gut auf das spätere Berufsleben vor. Außerdem wird mir bereits zugetraut, Aufgaben innerhalb eines Teams eigenständig zu lösen.
Was magst Du an Deinem Ausbildungsunternehmen?
Der Standort in Wesel ist noch relativ neu, sehr modern und legt Wert auf nachhaltige Logistiklösungen. Wir haben ein motiviertes Team mit vielen dualen Studenten, dazu Treffen und regelmäßige Veranstaltungen. Fragen stellen ist erwünscht. Es macht Spaß, hier zu arbeiten.
Was machst Du genau?
Ich analysiere zum Beispiel Kundenkennzahlen, recherchiere zu potenziellen neuen Kunden, habe schon eine Retourenabteilung für einen bestimmten Kunden mit aufgebaut und unterstütze den Aufbau des Energiemanagements hier vor Ort.
Dein Ziel nach dem Studium?
Ich möchte weiter ins Berufsleben einsteigen, Verantwortung übernehmen, ins Geschäft reinwachsen, Kundenprojekte hochziehen und mich weiterentwickeln. ■

Tipps für das Bewerbungsgespräch
Bereite Dich darauf vor, dass Du gefragt wirst,
- warum Du eine Ausbildung in der Logistik machen möchtest und warum die ausgewählte
- was Du bereits über Logistik und das Unternehmen weißt
- warum Du gerade in diesem Betrieb Deine Ausbildung machen möchtest und
- was Deine persönlichen beruflichen Ziele sind.
Frage selbst,
- wie Deine Ausbildung strukturiert ist
- welche Bereiche Du kennenlernen wirst
- wann Du eigene Aufgaben übertragen bekommst
- wie die Chancen auf Übernahme nach der Ausbildung stehen
- ob es zusätzliche interne Schulungen gibt oder ob Lernhilfen angeboten werden
- ob Du eventuell schon vor Ausbildungsbeginn anfangen kannst, um bereits einen Eindruck vom Unternehmen zu gewinnen. Rhenus beispielsweise bietet diese Möglichkeiten an. Für die Ausbildung zum Binnenschifffahrtskapitän ist ein zweiwöchiges Vorpraktikum bei Rhenus Pflicht.
